Grundlagen der Projekt-Organisation (-PO-IN-) - Vitales Projekt-Management [ViProMan]

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 Ausprägungen der Projekt-Organisation 

 Projektgesellschaft 

Eine Projektgesellschaft ist sowohl ein eigenständiges als auch vollständig unabhängiges Unternehmen, welches lediglich für die Durchführung eines Projekts geschaffen wurde. Somit stellt das Alleinstellungsmerkmal einer Projektgesellschaft dediziert die Ausprägung ihrer Eigenständigkeit dar. Denn während eine Reine Projekt-Organisation lediglich nur eine organisatorische Eigenständigkeit aufweist, ist eine Projektgesellschaft zusätzlich auch noch rechtlich und wirtschaftlich selbständig.
Eine Projektgesellschaft eignet sich bevorzugt für Projekte mit großvolumigen Investitionsvorhaben, bei denen verschiedenste Projekt-Beteiligte gemeinsam ein neues Investitionsvorhaben verwirklichen. Mit diesem Bezug stellt das Eigenkapital einer Projektgesellschaft, welches durch die einzelnen Sponsoren bereitgestellt wird, das Projekt-Budget für die Realisierung der Projekt-Ziele dar. In einer Ergänzung dazu werden zusätzliche erforderliche Fremdmittel eigenständig und eigenverantwortlich durch die Projektgesellschaft aufgenommen. Damit stellt sie in dem Rahmen der möglichen Organisationsausprägungen eines Projektes als eigenständiges Unternehmen den höchsten Grad an Verselbständigung dar.
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1.Organisatorische Rahmenbedingungen
Die organisatorischen Rahmenbedingen der Durchführung des Projekts werden durch die Sponsoren festgelegt, aus deren Kreis zu Beginn ein Auftraggeber ermittelt sowie festgelegt wird. Die verbleibenden Sponsoren bilden den Lenkungsausschuss für das Projekt. Dieser kann im Rahmen der Projekt-Initialisierung natürlich erweitert werden, beispielsweise durch zusätzliche Vertreter der noch zu ermittelnden kreditvergebenden Institute. Dann schließt der Auftraggeber mit einer Betreibergesellschaft, die zukünftig als Generalunternehmer fungiert, einen Vertrag zur Durchführung des gesamten Projekts ab.
Im nächsten Schritt wird auf Basis dieses Vertrages durch die Betreibergesellschaft eine Projektgesellschaft zur Durchführung des Projekts gegründet. Dies kann beispielsweise in Form eines Tochterunternehmens des beauftragenden und federführenden Mutterkonzerns erfolgen. Als Rechtsform bietet sich eine GmBH oder eine GmbH & Co KG an. Damit weist das neu gegründete Unternehmen eine langjährig bonitäre Grundlage auf, mit deren Hilfe die Beschaffung notwendiger Kredite erheblich vereinfacht werden kann. Der Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle auch erwähnt, dass sich im europäischen Wirtschaftsraum parallel zur GmbH mittlerweile auch die britische Limited (Ltd.) als ein alternativer Unternehmensmantel bewährt hat, da diese sich mit einem spürbar geringeren Aufwand als die deutsche GmbH leiten, verwalten und schließlich auch abwickeln lässt.
Die Geschäftsführung der neuen Projektgesellschaft wird für die Projektlaufzeit durch die Betreibergesellschaft übernommen. Die Geschäftsführung kann nun einerseits aus ihrem Bereich einen Mitarbeitenden ermitteln und festlegen, welcher innnerhalb der Projektgesellschaft als Projekt-Leiter fungiert. Alternativ dazu kann ein weiterer externer Dienstleister mit der Durchführung der Projekt-Leitung beauftragt werden. Die folgende Abbildung zeigt in einer schematischen Darstellung eine beispielhafte Struktur der Aufbau-Organisation einer Projektgesellschaft.
Schematische Darstellung der primären und sekundären Aufbau-Organisation am Beispiel einer Projektgesellschaft [ViProMan, 12.2016]
2. Finanzielle Rahmenbedingungen
Die grundlegende Motivation für die Durchführung eines Projekts in Form einer Gesellschaft begründet sich in den Möglichkeiten der Finanzierung, deren Rückgewinnung sowie der Absicherung der beteiligten Sponsoren. Ein wesentliches Ziel im Bereich der Mittel zur Finanzierung besteht darin, dass die Rückzahlung der projektspezifischen Aufwände in Form des Projekt-Budgets weitestgehend vollständig aus zukünftig zu erwirtschaftenden Erträgen erfolgt. Weiterhin werden sich aus der Realisierung ergebenden Verpflichtungen wie zum Beispiel Zinsen oder sich an die Realisierung anschließende Betriebskosten vollständig und ausschließlich aus der zukünftigen Differenz der ein- und ausgehenden Zahlungsströme sowie unter Berücksichtigung von Ersatzinvestitionen erfüllt. Diese Anforderung stellt somit die herausragende Grundlage für sämtliche durchzuführenden Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen dar.
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Aufgrund des oftmals (außergewöhnlich) hohen Kapitalbedarfs von Projektgesellschaften besteht die Möglichkeit der Aufnahme von Krediten durch die Projektgesellschaft, und bei Bedarf oder Erforderlichkeit auch über Bankenkonsortien. Die erforderliche Finanzierung erfolgt dabei bevorzugt langfristig und in einer sehr engen Abstimmung mit den zu erwartenden Zahlungsströmen. Allerdings ist hier zwingend zu berücksichtigen, dass die von der Projektgesellschaft erwirtschafteten Überschüsse zunächst für die Aufrechterhaltung des Projekts verwendet werden (müssen). Erst anschließend erfolgen dann die zu erbringenden Leistungen zu Zins und Tilgung an den Kreditvergebenden, die natürlich auch an die Amortisation im Projekt angepasst werden können. Erst zuletzt erfolgt die Ausschüttung resp. Rückführung von frei verfügbaren Finanz-Mitteln an die Sponsoren.
Bezüglich der Finzierung bestehen noch weitere interessante Möglichkeiten. Normalerweise basiert die Tilgung eines Kredits auf einem ratingabhängigen Basiszinssatz auf banküblichem Niveau. Alternativ dazu kann in einem Vertrag festgelegt werden, dass ein Zinsaufschlag -beispielsweise in Höhe von ein oder zwei Prozentpunkten- in dem Fall eine Gültigkeit besitzt, sobald das Projektergebnis einen höheren Umsatz oder auch Gewinn erwirtschaftet als ursprünglich geplant. Auf diesem Weg kann somit auch der Kreditvergebende in einer gewinnbringenden Form an dem Ergebnis der Projektgesellschaft beteiligt werden.
Im Bereich der Finanzierung einer Projektgesellschaft weisen die Sponsoren noch eine weitere hier gesondert hervorzuhebende Möglichkeit auf. Im Rahmen einer Projektgesellschaft sind die als Sponsoren fungierenden Projekt-Beteiligten prinzipiell nicht zu einer Konsolidierung der Bilanzen verpflichtet. Somit ist die Projekt-Finanzierung aus Sicht der Sponsoren bilanzneutral. Ist nun noch eine Aufnahme von zusätzlich erforderlichen Krediten für die Durchführung des Projekts erforderlich, werden diese einzig bei der Projektgesellschaft bilanziert und verschlechtern somit nicht die Finanzkennzahlen und Bonität der Sponsoren. Daraus folgt nun, dass sich die Haftung der Sponsoren maximal auf die dem Projekt zugehörigen Vermögensgegenstände sowie auf die Kapitaleinlage beschränkt. Aus diesem Grund besteht bei möglichen Eventualfällen keine explizite Grundlage dafür, auf das Vermögen eines Sponsors zurückgreifen zu müssen.
3. Auflösung
Abschließend soll noch auf die gesonderte Aufgabenstellung der Auflösung einer Projektgesellschaft hingewiesen werden. Hier stellt sich nun die Frage, wie eine -sich über die Projektlaufzeit teilweise auch schon verselbständigte- GmbH abzuwickeln ist, wie mit den noch verbliebenen rechtlichen Risiken umgegangen werden soll und wie der Übergang besonders arbeitsrechtlicher Verhältnisse zu gestalten ist. Hier greift oftmals die so genannte Liquidation, welche zuerst die vorliegenden haftungsrechtlichen Risiken analysiert und anschließend in einzelnen Schritten die Projektgesellschaft auflöst. Zu berücksichtigen sind in diesem Zusammenhang aber eventuell auch Aspekte zur erforderlichen Ablösung einer Tochtergesellschaft aus dem Mutterkonzern oder gegebener Möglichkeiten zur Aufspaltungen des Betriebes.
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Im Rahmen der Liquidation unterstützt die Betriebsaufspaltung als das wesentliche Instrument der unternehmerischen Risiko-Vorsorge die eindeutige Trennung von Risiko und Eigentum in Form von Betrieb und Besitz. Dies kann erreicht werden, indem ein vorliegendes Unternehmen in zwei oder auch mehrere neue Unternehmen aufgespalten wird und die Wirtschaftsgüter einer Besitzpersonengesellschaft zugeordnet werden, während alle betrieblichen Funktionen in eine Betriebskapitalgesellschaft überführt werden.
4. Beispiele für Projektgesellschaften
Die Projektgesellschaft zur Landesgartenschau Rheinland-Pfalz richtet sich an alle Kommunen, die eine Landesgartenschau im Bundesland Rheinland-Pfalz planen oder durchführen möchten. Die Gesellschaft dient als ein Informationssystem für an einer Bewerbung interessierte Kommunen sowie Gemeinden. Dabei berät die Projektgesellschaft die Bewerber und leitet danach die Bewerbungen an das Umweltministerium. Dieses führt nach der Beratung in einer Auswahlkommission eine Entscheidung des Ministerrates herbei. Die Vergabeentscheidung folgt dann im Anschluss in einem offenen Wettbewerb, der sich ausschließlich an der Qualität der Bewerbungen orientiert. Die Kernaufgaben dieser Projektgesellschaft sind dabei die Vorbereitung als auch die Förderung und Projektierung der Landesgartenschauen im Bundesland Rheinland-Pfalz.
Der Rat der Stadt Münster hat die Verwaltung beauftragt, eine Projektgesellschaft für die Entwicklung der Konversionsflächen der Oxford- und der York-Kaserne (KonvOY GmbH) zu gründen, sobald sich ein Ergebnis der Kaufvertragsverhandlungen mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben über mindestens eine der beiden Konversionsflächen abzeichnet. Weiterhin hat der Rat zugestimmt, dass die Gründung der KonvOY GmbH nach den Maß- und Vorgaben eines Gesellschaftsvertrags erfolgt. Der Rat hat nun diesbezüglich zur Kenntnis genommen, dass nach einer Baureifmachung der Konversionsflächen die Beteiligung privater Dritter vorgesehen ist.
Zur geplanten Realisierung des Bahnprojekts Stuttgart-Ulm hat der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn dem Vorstandsvorschlag zugestimmt, die Projektgesellschaft DB Projekt Stuttgart-Ulm GmbH einzusetzen. Durch diese Organisation sollen Risiko- und Vertrags-Management, Verbesserungs- als auch Veränderungs-Management sowie das Schnittstellen-Management gestärkt werden. Darüber hinaus wird das Projekt fachlich durch einen Beirat unterstützt. Mit dem Beschluss des Aufsichtsrates über den neuen Finanzierungsrahmen im März 2013 erging dann der Vorstandsbeschluss zur Gründung der Projektgesellschaft.
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Literatur
[1]von Steinau-Steinrück, R. (1996); Haftungsrechtlicher Arbeitsnehmerschutz bei Betriebsaufspaltung; Schriften zum Sozial- und Arbeitsrecht, Band 144;
[2]König, J. (1997); Die unternehmerische Betriebs-Aufspaltung; Diplomoca Verlag GmbH; ISBN: 978-3-832-40647-9
[3]Prof. Dr. Kailer, N. (2006); Wachstumsmanagement für Mittel- und Klein-Betriebe; Erich Schmidt Verlag GmbH & Co.; ISBN: 978-3-503-09758-6
[4]Wolf, E. (2010); Analyse und Begrenzung der bankspezifischen Risiken im Rahmen der Projekt-Finanzierung von Biogasanlagen; Diplomoca Verlag GmbH; ISBN: 978-3-842-81030-3
[5]Ladwig, D. H., Kunze, J. & Hartmann, M. (2011); Exit Matters - Auf dem Weg in die Projekt-Gesellschaft; Peter Lang GmbH; ISBN: 978-3-631-61058-9
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